Les garçons sauvages - The Wild Boys

    • Offizieller Beitrag

    Verfügbar in der ARTE Mediathek vom 15/04/2021 bis 13/07/2021


    Die Wilden Boys




    Fünf Jugendliche aus gutem Hause verüben ein schreckliches Verbrechen. Zur Strafe werden sie einem Kapitän anvertraut, der ihnen Disziplin und Ordnung beibringen soll. Nach Tagen der Folter auf Deck, erreichen sie das Reiseziel, eine tropische Insel, die die fünf Jugendlichen für immer verändern wird. - Experimentalfilm (2016) von Bertrand Mandico

    Den fünf Jungen Romuald, Jean-Louis, Hubert, Tanguy und Sloane fehlt es an nichts. Sie kommen aus gutem Hause mit viel Geld und guter Bildung. Vielleicht auch gerade deshalb schlagen die fünf Jugendlichen gerne über die Stränge. Doch diesmal überschreiten sie alle Grenzen und verüben ein schreckliches Verbrechen. Sie vergewaltigen ihre Lehrerin und töten sie schließlich. Aus Verzweiflung über die grausame Tat entschließen sich die Eltern, die Jungs dem “Kapitän“ zu überlassen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es ihm gelingt, straffällige Jugendliche zu disziplinieren. Der niederländische Kapitän nimmt Romuald, Jean-Louis, Hubert, Tanguy und Sloane in seinem heruntergekommenen und verfluchten Schiff auf. Seine Erziehungsmethoden grenzen an Folter: An Ketten gelegt, müssen sie Schwerstarbeit leisten und hungern.

    Es dauert nicht lange, bis die Jungen gegen ihren Despoten rebellieren. Doch bevor sie ihn stürzen können, legt das Schiff an einer Insel an. Eine tropische Insel, die auf der Karte gar nicht erscheint und deren Vegetation erschreckend lebendig ist. Wie ein Zauber verführt die Natur die pubertierenden Jugendlichen und setzt sie in einer Art Trance, in der die Lust überhandnimmt. Realität und Halluzination scheinen untrennbar und der Wandel der fünf Jungen unvermeidbar.

    Die Rollen der fünf Jugendlichen wurden mit Schauspielerinnen besetzt. Eine bewusste Entscheidung des französischen Regisseurs Bertrand Mandico, ein Versuch, die (menschlich-gemachten) Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden zu lassen.



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  • Shadowman Toller Tipp, hast du schon reingeschaut?


    Die Wild Boys hab ich vor ein paar Jahren ganz knapp im Kino verpasst, was mich heute noch ärgert. Trailer und Interviews mit den Filmemachern lassen jedenfalls auf ein tolles Filmerlebnis schließen. Ich hoffe, unser TV greift sich das auch irgendwann mal.


    Dem Film ging damals eine echt irreführende und sehr skurrile Presse voraus (ich würde es nicht unbedingt 'Kampagne' nennen, da absolut nicht im Sinne der Filmemacher). Noch bevor der erste Trailer draußen war, hieß es, dies sei eine Neuverfilmung von Lord of the Flies unter feministischen Vorzeichen. Die Presse war voller Häme und ich war ebenso genervt, weil ich denke, wenn zuvor marginalisierte Gruppen sich eine Stimme erkämpft haben, dann ist es verlorene Liebesmüh, nur alte Werke in die jeweilige Sicht umzuschreiben. Die Plots und Konflikte kommen dann einfach gar nicht mehr hin.

    Wenn es um bislang nicht artikulierte Sichtweisen geht, möchte ich keine Queen Lear oder eine Hamletta, dann möchte ich Geschichten, Konflikte und Figuren, die es eben bislang nicht gab. Gerade Lord of the Flies ist ja bereits eine Kritik am Chauvinismus und an der klassisch männlichen Sozialisation. Es wäre vollkommener Unsinn, gerade bei diesem Werk einfach die Geschlechterrollen zu tauschen.


    Dass dies überhaupt nicht der Sinn dieses Films war, kam erst ganz kurz vor Kinostart raus. Und jetzt spricht auch niemand mehr über Golding. Wie der Regisseur / Initiator selbst angibt, war Burroughs Roman The Wild Boys die Hauptinspiration. In dem Buch kämpft eine Gruppe Jugendlicher gegen die brutale Armee eines diktatorischen Staates, so wie hier die Jungs sich offenbar gegen den regelbesessenen Kapitän wehren. (Ich hab Burroughs Buch leider nicht gelesen).


    Massiv irritierend, und da wünsche ich mir, der Verleih oder die Produktionsfirma hätte die Pressearbeit etwas engagierter in die Hand genommen, dann wäre dieser offensichtlich sehr ungewöhnliche, surrealistisch angehauchte Film vllt. auch nicht so schnell in der Versenkung verschwunden (bei uns spielte er z.B. nur einen Tag lang in einem Programmkino).


    Der österreichische Filmgarten hatte übrigens neben dem Trailer und massig Infos auch ein tolles, ausführliches Interview mit dem Regisseur Bertrand Mandico.

  • Ich hab den Film gestern gesehn, "Herr der Fliegen" ist es schon mal nicht, die Insel hat ein Geheimnis,

    man denke an Clive Barker s Geschichte "Die Madonna", dann hat man die Idee!

    Der Film, nun ja schwierig, entweder ein gelungener Kunstfilm oder ...... ???????

    • Offizieller Beitrag

    Habe die zu diesem Film zugehörigen Beiträge mal in einem eigenen Tread zusammengefasst, ich finde, der Film hat es verdient.


    Wirklich keine leichte Kost, aber doch sehenswert. Man muss sich nur darauf einlassen und den Film zu einer passenden Stimmung schauen, ansonsten könnte einiges an Inhalt verschwimmen.

    Gab Stellen, da hätte ich gerne abgeschaltet und dann kochte wieder das Interesse auf und ich bin doch froh, bis zum Ende geschaut zu haben, ergeben sich doch einige interessante Momente und Wendungen wie die Erklärung der Besetzungssituation.


    Ich habe bei meinem Lieblingsblog in Sachen Leinwand eine schöne und ziemlich passende Rezension gefunden, die einiges erklärt und nicht doll spoilert. Da sollte man bei der ARTE-Beschreibung eher aufpassen...


    The Wild Boys – Fünf Freunde auf dem Schlaraffeneiland der Lust

  • Shadowman


    Sehr cool, dass der Film einen eigenen Thread bekommen hat.


    Ich finde das nette Angebot nicht mehr wieder, aber bin sicher, dass es von dir oder Royston Vasey kam: dass man da was tun könnte, um den Länderblocker zu umgehen / auszuschalten. Den Film würde ich wirklich sehr gern sehen (ohne mir ne DVD kaufen zu müssen). Ich würde auch VoD bezahlen, aber finde nix, was aus Finnland abrufbar wäre.