Novelle "Das Totenhemd" (34 Seiten) - Interesse an einer Besprechungen

  • Hallo Community,


    da ich gerade an einer mehr oder minder voluminösen Story Collection arbeite, wäre ich an Eurer Meinung interessiert. Die Geschichte ist schwierig einzuordnen, aber wenn ich es müsste, dann wäre wohl als beste Beschreibung passend: ein Mix zwischen Cormac McCarthy, den Gebrüdern Grimm, Laird Barron und einem Heimatroman.

    Eine schmale Novelle aus der Geschichtensammlung "Das Totenhemd" poste ich hier.


    phantastik-literatur.de/index.php?attachment/1438/  phantastik-literatur.de/index.php?attachment/1439/

    Freue mich auf Euere Meinung.

    Grüße

  • Es wird definitiv Atmosphäre verbreitet. Ich konnte mich gut in die Winternacht versetzen. Wohl am besten gefallen hat mir die Stelle mit dem Zug der toten Kinder.

    Sehr fein fand ich, dass die übernatürlichen Figuren meistens als "die im Moor geht" (oder ähnlich) bezeichnet werden. Dieses namenlose verhilft zu einem Eindruck eines ursprünglicheren Geistes.

    Allerdings rissen mich die übermäßigen Vergleiche immer wieder aus dem Lesefluss. Und ein bisschen störend fand ich, dass die Figuren auch so sprachen.


    Ich hoffe, ich konnte dir eine vernünftige Rückmeldung geben. Ich drücke dir die Daumen für das Gelingen der Geschichtensammlung[Nerdine]:*

  • Hey, danke für die Rückmeldung!


    Keine Defensive Rechtfertigung, nur meine Erklärung für die vielen Vergleiche bzw. Beschreibungen: die Novelle soll ein sogenanntes Prose Poem darstellen. Im Grunde zielen ein Großteil der Beschreibungen auf Transformation/Verwandlung. Viele der Bilder korrespondieren direkt mit Ovids Metamorphosen.

    Deshalb ist ein großes Motiv der Geschichte die „Verwandlung“. Es gibt Dutzende Verweise auf die Fastnacht, dazu gehört die Verkleidung als eine Facette der Verwandlung: das Bärenfell des Vaters, das Totenhemd etc.

    Die „Verwandlung“ des Wolkenhimmels in den Eber, der wiederum eine Abwandlung des Bärenmotivs darstellt. Die Verwandlung der Legende, wo die Knochenbäume im Himmel abgeholzt wurden, was auf die Transformation des ehemals bewaldeten Landes auf eine abgeholzte Öde in der wirklichen Welt verweist, also die Verwandlung der Natur durch die Industrialisierung der Holzindustrie. Das spiegelt sich auch im Bild des Ebers im Himmel, durch das das Wilde Heer galoppiert und sich fliegend im Sturmhimmel in einen Eisenzug verwandelt. Auch hier: Veränderung, Verwandlung, Transformation.

    Oder die Gestalt der Hügel und Bergrücken, die sich in Tiere, den Wolf, den Hirsch etc. verwandeln.

    Die archaische Sprache nimmt dabei die Stellung der Kunstsprache wie zum Beispiel in der Serie „Deadwood“ ein - eine durch und durch mythologisierte Welt.

    So in etwa [Wrt]

  • Gerne doch [Skl]


    ich muss auch zugeben, und ich hätte das noch dazuschreiben sollen, dass es mir vor allem am Anfang aufgefallen ist, vor allem dann noch, als die junge Besenbinderin noch so sprach. Im späteren Verlauf konnte ich da gut drüberlesen.