Das Böse im Blut - James Carlos Blake

  • Der Roman wurde mir von meiner Lektorin empfohlen, die meinte, sie musste beim Lesen voll an mich denken. Tja, ich fühle mich sehr geehrt ...


    Worum geht es? John Little und sein jüngerer Bruder Edward Little wachsen in Florida als Sohn eines Holzfällers auf. Das Familienglück endet jäh und noch in Teenagerjahren müssen sie Hals über Kopf aufbrechen und machen sich auf nach Texas. Das Leben schlägte Kapriolen, so dass sie voneinder getrennt werden und in den Sog des Krieges zwischen den US A/Texas und Mexiko geraten. Am Ende treffen sie auf tragische Weise wieder aufeinander.


    Meine Meinung: Also erst einmal sind die Phantastik-Anteile sehr gering. Glehentlich tauch ein Geist auf, dieser aber eher psychologisierend denn spirituell. Dann ... der Roman ist wirklich, wirklich knallhart. Es geht hier weniger um romantisch verklärte Abenteuer amreikanischer Helden, wie man sie aus Filmen kennt, hier geht es um das Recht des Stärkeren. Wer brutaker ist, nimmt sich, was einem zusteht. Blake drapiert Tote immer wieder mal, sie treiben im Fluss, begegnen einem in der steppe, in der Wüste, überall wird man der Opfer von Gewalt ansichtig und Ed und John fügen sich dem schnell, indem sie die Grammatik des Überlebens beherrschen. Waffen ... warum Waffen in einer Kulturalisation so eine Bedeutung haben können, wie in den USA, der Roman könnte eine Erklärung liefern. Keine Ahnung, wie vieler Tode ich beiwohnen musste .... Und dennoch ist das Buch nicht darauf abgestellt, Gewalt zu verherrlichen, bzw. sie so zu instumentalisieren, dass sie der Anreiz ist, das Buch zu lesen, auch wenn ich mich hier darüber so ergehen. Das Buch ist eine Art Zeitzeuge und sonderbarerweise kann man Ed und John meistens verstehen und fphlt sogar mit ihnen mit, da sie immer noch über einen moralischen Kompass verfügen. Eher ist es so, dass es wahrscheinlich um die verteidigung genaus so eines Kompass´ geht. Und an dieser Stelle wird das Buch verdammt aktuell.


    9,75 Skalps von mir.