The house that Jack built - Lars von Trier

  • Verfügbar auf Netflix


    Worum geht es? Eine Serienkillerverfilmung mit Matt Damon, Uma Thurman und Bruno Ganz.


    LvT erfindet sich ja für mich in jedem Film neu und ist Film für Film ein Grenzgänger. Das könnte auf Dauer langweilig werden, wird es bei ihm aber m.E. nach nicht. Gut, ich mag viele seiner Filme sehr und auch dieser hier hat mich mal wieder aus den Socken gehauen. Jack (Matt Dillon - groooooßartig!) ist Ingenieur, der geren aber Architekt wäre. Er hat so die ein oder andere Neurose, die sich aber im Verlaufe seiner Geschichte über 12 Jahre als Serienkiller verändert. In Episoden werden immer Ausschnitte seiner Taten gezeigt und wie oft in sienen Filmen lacht man anfangs noch herzlich mit, bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Jack, für den man zu Anfang vielleicht noch den Hauch von Sympathie verspürt, verwandelt sich mehr und mehr in ein Monster. Dazu ist die bildliche Umsetzung der philosophischen Gedanken, seine und die des imaginierten Vergils, wuchtig bebildert und sehr künstlerisch umgesetzt.Zum Beispiel der Werdegang des Serienkillers als Gleichnis eines unter Laternen laufenden Wesens ... Hammer. Auf der Metaebene bearbeitet LvT das Thema, was Kunst eigentlich darf, wie frei kann sie sein, muss sie Grenzen überschreiten, um zu wahrhaftiger (göttlicher?) Größe zu reifen? Und noch eine Anmerkung: Der Film ist auich brutal. Es ist kein Slasherfilm um der Effekte wegen, aber was gezeigt wird ist schonungslos und bricht Tabus (Kinder/Tiere).


    Für mich gibt es 9,5 von 10 ausgestopften Kindern.

  • Im Kino gesehen. Im Saal waren vielleicht 5 Leute. Nach der Vorführung dann nur noch zwei.

    Zum Vergleich: Bei Triers Vorgängerfilm "Nymphomaniac" war damals jeder Platz besetzt und niemand ist gegangen ^^.


    Von Trier ist bei mir eigentlich immer hit or miss. "Melancholie" wohl einer meiner All-Time-Favourites. "The House that Jack built" war mir aber viel zu egozentrisch und selbst­re­fe­ren­zi­ell. Seine kindliche Freude am Tabubruch nervt mich auch oft. Im Gegensatz zu einem Gaspar Noé (ganz schlimm) hat er dabei aber wenigstens immer noch etwas zu erzählen. Trotzdem ein schwieriger Typ.