Laura Purcell - Die stillen Gefährten

  • Zitat

    Bei Festa ist es eine bunte Mischung, was die Qualität der Übersetzungen anbelangt.

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Obwohl ich dem Verleger natürlich sehr zugute halte, dass er sich überhaupt zwischendurch bemüht, großartige Phantastik in den deutschen Sprachraum zu holen, auch neben dem üblichen Ekel-, Extrem- und Pulprogramm.

    Aber die Übesetzung von Tremblay etwas war leider wirklich schauderlich. Da waren ein paar derbeStilblüten drinnen. Das musste ich deswegen dann auch abbrechen.

  • Royston Vasey

    Hat den Titel des Themas von „Laura Purcell“ zu „Laura Purcell - Die stillen Gefährten“ geändert.
  • Hier mal noch das Cover & der Klappentext:



    "England, 1866: Als Elsie den reichen Erben Rupert Bainbridge heiratet, glaubt sie, nun ein Leben im Luxus vor sich zu haben. Doch nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit ist sie bereits verwitwet. Und dazu schwanger. Elsie bezieht das alte Landgut ihres verstorbenen Mannes. Da ihre neuen Diener ihr gegenüber äußerst reserviert sind, hat Elsie nur die ungeschickte Cousine ihres Mannes zur Gesellschaft. Zumindest glaubt sie das. Doch in ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum. Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur – eine stille Gefährtin ..."


    Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen.

    Die Prämisse erinnert anfangs noch stark an Daphne du Maurier's "Rebecca", entwickelt sich dann aber in eine völlig andere Richtung. Purcell nimmt sich dabei viel Zeit, um die Figuren und ihre Lebensumstände einzuführen und verlangt vom Leser durchaus etwas Durchhaltevermögen. Auf den ersten 200 Seiten passiert nämlich fast nichts. Stellenweise fühlte ich mich, als hätte ich versehentlich zu einem Jane Austen-Roman gegriffen. Als sich im Anwesen dann noch königlicher Besuch ankündigt und dies die gesamte Dienerschaft in große Aufruhr versetzt, musste ich hingegen unweigerlich an das britische Serien-Hypnotikum "Downton Abbey" denken.

    Wie gesagt, der Einstieg ist mMn äußerst zäh.

    In der zweiten Hälfte nimmt der Roman dann jedoch deutlich an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich geradezu und es kommt zu jeder Menge "Geistererscheinungen" und Toten. Purcell erfindet das Rad dabei zwar nicht neu und kann auch nicht mit ihren Vorbildern wie Shirley Jackson, Susan Hill und Henry James mithalten, liefert mit ihrem Debüt aber trotzdem eine solide Schauergeschichte ab. Auch wenn das Ganze keine 450 Seiten gebraucht hätte, das Pacing etwas zu wünschen übrig lässt und es Purcell am Ende mit den vielen Twists etwas übertreibt.

  • Das Buch scheint sich ganz gut verkauft zu haben, denn der Festa-Verlag hat soeben die nächste Veröffentlichung von Laura Purcell angekündigt. "Das Korsett" wird am 21.10. in der "Must Read"-Reihe erscheinen.

    Nachdem mich "Die stillen Gefährten" aber nicht wirklich begeistern konnte, bin ich da wohl eher raus.

  • Das Buch hat mir auch sehr gut gefallen. Und trotzdem bis zum Buch von Sarah Waters "Der Besucher" nach meiner Sicht hat es nicht gereicht.

    Der Autor wechselt ständig die Kulissen. Das zerreißt die Handlung. Die Spannung sinkt. Und kann man das Finale auch voraussagen.