Free Zone
Charles Platt
Aus dem Amerikanischen von Robert Wohlleben
Klappenbroschur | 310 Seiten | € 18,90
ISBN 978-3-948616-46-5 (weiterhin erhältlich)
Gebundene Ausgabe | 310 Seiten | € 28,00
Fadenheftung, Lesebändchen, farbiger Vorsatz, ohne ISBN
Sonderausgabe in geringer Auflage (inzwischen ausverkauft)
E-Book | ca. 310 Seiten
ISBN 978-3-948616-47-2
Klappentext:
ZitatAlles anzeigenAlle wichtigen Science-Fiction-Motive in nur einem Band!
PACKEND die Riesenschnecken aus dem All!
ATEMBERAUBEND der Nazi-Stoßtrupp vom Mars!
HAARSTRÄUBEND die Barbaren aus dem Erdinnern!
Wir schreiben das Jahr 1999. Spinner und religiöse Fanatiker tummeln sich in den Trümmern von Downtown Los Angeles und prophezeien den Weltuntergang. Gleichzeitig heißt es für sexbesessene Biker und Junkies in der Free Zone: »It’s Party Time!« Und aus einer einst im Meer versunkenen Stadt unweit von Santa Barbara waten riesige Echsen an Land. Wird 6A419BD5h, der Roboter aus der Zukunft, drohende Umweltzerstörung und nukleare Verwüstung abwenden können? Wird die Ex-Söldnerin Dusty McCullough mit dem Computerfreak Thomas Fink die wahre Liebe finden und die Free Zone von den sprechenden Killerhunden erretten? Das Buch liefert die Antworten auf diese entscheidenden Fragen!
Verrückter als Per Anhalter durch die Galaxis!
Rätselhafter als Akte X!
Kürzer als Dune!
https://www.memoranda.eu/?page_id=835
Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch vor allem gekauft habe, weil es bei Memoranda erschienen ist und Michael Marrak das Cover erstellt hat. Für diesen jungen Verlag typisch ist die Ausstattung erstklassig: Vorwort des Autors samt Titelbildern der amerikanischen und japanischen Ausgaben, Anmerkungen des Übersetzers, Karte der Handlungsorte, Kapitelübersichtsplan und – und das ist hier nicht unerheblich – eine Liste aller Motive der SF, die in diesem Roman verabeitet wurden, und das sind viele. Der Autor selbst bezeichnet sein Buch als meta fiction. Statt einfach nur einen Roman zu schreiben, hat er versucht, das komplette Genre in einen einzigen Roman hineinzupacken. Das führt notwendigerweise zu einer ganzen Reihe von Absurditäten und sollte alle von vornherein abschrecken, die bereits bei der Vorstellung Gänsehaut bekommen, dass vor der Haustür einer utopischen Aussteigerkommune Dinosaurier aus dem Untergrund, Nazis aus einer anderen Dimension, ein humanoider Roboter aus der Zukunft und Außerirdische mitinander kämpfen. Erstaunlich ist aber, wie gut es Platt gelingt, trotzdem einen flüssig zu lesenden Roman zu schreiben, in den dies alles irgendwie zu passen scheint. Auch fällt auf, dass dieser Roman gut erhalten ist. Da haben andere Werke seit 1989 deutlich mehr staub angelegt.
Was man natürlich nicht erwarten darf, sind ausgearbeitete Figuren, mit denen man mitfiebern kann. Auch die Handlung ist auffallend konventionell erzählt, eigenständige Ideen sucht man vergebens. Aber darum geht es ja auch nicht: Die Qualität liegt in der Montage und Verbindung bekannter (durchaus nostalgischer) Motive, und deren Umsetzung ist erstaunlich und erstaunlich gut gelungen. Vermutlich ist es damit auch einer der außergewöhnlichsten SF-Romane, die ind eutscher Sprache in den letzten Jahren erschienen sind.
Beim Lesen fühlte ich mich immer mal wieder an das Indie-Game "The Deadly Tower of Monsters", obwohl der Meta-Aspekt darin anders gelagert ist. Wer das von euch kennt und mag, könnte auch an "Free Zone" großen Gefallen haben.
(Wegen akuter Platzprobleme werde ich mein Hardcover-Exemplar von "Free Zone" wohl bald wieder verkaufen müssen. Wenn jemand von euch daran Interesse haben sollte, macht mir doch einfach privat einen Preisvorschlag.)