Charles Platt – Free Zone

  • Free Zone

    Charles Platt


    Aus dem Amerikanischen von Robert Wohlleben

    Klappenbroschur | 310 Seiten | € 18,90

    ISBN 978-3-948616-46-5 (weiterhin erhältlich)

    Gebundene Ausgabe | 310 Seiten | € 28,00

    Fadenheftung, Lesebändchen, farbiger Vorsatz, ohne ISBN

    Sonderausgabe in geringer Auflage (inzwischen ausverkauft)

    E-Book | ca. 310 Seiten
    ISBN 978-3-948616-47-2



    Klappentext:

    https://www.memoranda.eu/?page_id=835


    Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch vor allem gekauft habe, weil es bei Memoranda erschienen ist und Michael Marrak das Cover erstellt hat. Für diesen jungen Verlag typisch ist die Ausstattung erstklassig: Vorwort des Autors samt Titelbildern der amerikanischen und japanischen Ausgaben, Anmerkungen des Übersetzers, Karte der Handlungsorte, Kapitelübersichtsplan und – und das ist hier nicht unerheblich – eine Liste aller Motive der SF, die in diesem Roman verabeitet wurden, und das sind viele. Der Autor selbst bezeichnet sein Buch als meta fiction. Statt einfach nur einen Roman zu schreiben, hat er versucht, das komplette Genre in einen einzigen Roman hineinzupacken. Das führt notwendigerweise zu einer ganzen Reihe von Absurditäten und sollte alle von vornherein abschrecken, die bereits bei der Vorstellung Gänsehaut bekommen, dass vor der Haustür einer utopischen Aussteigerkommune Dinosaurier aus dem Untergrund, Nazis aus einer anderen Dimension, ein humanoider Roboter aus der Zukunft und Außerirdische mitinander kämpfen. Erstaunlich ist aber, wie gut es Platt gelingt, trotzdem einen flüssig zu lesenden Roman zu schreiben, in den dies alles irgendwie zu passen scheint. Auch fällt auf, dass dieser Roman gut erhalten ist. Da haben andere Werke seit 1989 deutlich mehr staub angelegt.

    Was man natürlich nicht erwarten darf, sind ausgearbeitete Figuren, mit denen man mitfiebern kann. Auch die Handlung ist auffallend konventionell erzählt, eigenständige Ideen sucht man vergebens. Aber darum geht es ja auch nicht: Die Qualität liegt in der Montage und Verbindung bekannter (durchaus nostalgischer) Motive, und deren Umsetzung ist erstaunlich und erstaunlich gut gelungen. Vermutlich ist es damit auch einer der außergewöhnlichsten SF-Romane, die ind eutscher Sprache in den letzten Jahren erschienen sind.

    Beim Lesen fühlte ich mich immer mal wieder an das Indie-Game "The Deadly Tower of Monsters", obwohl der Meta-Aspekt darin anders gelagert ist. Wer das von euch kennt und mag, könnte auch an "Free Zone" großen Gefallen haben.


    (Wegen akuter Platzprobleme werde ich mein Hardcover-Exemplar von "Free Zone" wohl bald wieder verkaufen müssen. Wenn jemand von euch daran Interesse haben sollte, macht mir doch einfach privat einen Preisvorschlag.)