Horror Anthologien/Magazine/Sachbücher 2020

  • Zwielicht 15 mit einem Titelbild von Björn Ian Craig und den folgenden Geschichten:

    Martin Schemm - Heimatabend

    Silke Brandt - Der vierte apokalyptische Reiter

    Tobias Lagemann - Nachtschalter

    Holger Vos - Rast der Kraniche

    Christophe Nicolas - Der Pitch

    Dirk Ryll - Wohin der Grimm der Toten verschwindet

    Karin Reddemann - Ansichtssache

    Vincent Voss - Das Ordnungsamt und das Hexenhaus

    Martin Mächler - Verschränktes Schicksal


    https://defms.blogspot.com/2020/09/zwielicht-15.html


    Zwielicht 14 mit einem Titelbild von Björn Ian Craig und den folgenden Geschichten:

    Ina Elbracht - Escape Room
    Julia Annina Jorges - Puppenspiele
    Michael Siefener - Die Fabrik
    Karin Reddemann - Weh Mutterherz
    Christian Weis - Dante Infernalis
    Holger Vos - Skull City
    Thomas Kodnar - Lover´s Limb
    Harald A. Weissen - Wolf…wer?
    Vincent Voss - Die dicksten Kartoffeln
    Michael Tillmann - Dark Tourism - Endstufe
    Sascha Dinse - Mel


    http://defms.blogspot.com/2020/06/zwielicht-14.html

  • Hallo Nina,


    sorry, ich habe erst im vergangenen Jahr von dem Preis überhaupt gehört: Müssen hier Prosa-Anthologien mit Sachbüchern konkurrieren?


    Das ist doch Irrsinn, da haben letztere doch null Chancen. Magazin & Anthologie verstehe ich, weil das beides - mehr oder weniger - Sammlungen von Kurztexten bieten, aber ein Sachbuch ist doch was völlig anderes, zumal das ja auch ein langer Text und keine Essaysammlung sein könnte. (Und selbst wenn: Essays können einfach von der Beliebtheit nie mit KGs konkurrieren). Das fände ich sehr schade, weil es sehr gute Essays aus deutschsprachigen Ländern gibt, mAn evenuell sogar prozentual mehr, als es gute (Kurz-)Prosa gibt.


    Oder hab ich was missverstanden?

  • So, da ist es dann gleich voller! - Was steht denn als Verlag im Impressum?

    Kein Verlag.

    Was würdest du denn alternativ mit den Sachbüchern machen und wie viele sind 2020 erschienen?

  • Was würdest du denn alternativ mit den Sachbüchern machen und wie viele sind 2020 erschienen?

    Eine eigene Rubrik. Wenn ihr allerdings sagt, da gäbe es dann pro Jahr nur zwei, oder es gibt nicht genug Leute, die das lesen und daher auch eh nicht dafür abstimmen, sollte man vllt. hart aber ehrlich sein und die kicken. Was ich sehr schade fände, weil ich - allerdings kaum was aus der Phantastik - ca. 70-80% aller Lektüre aus dem Non-Fiction-Bereich lese.


    So kombiniert finde ich das allerdings eher unfair und auch unpassend, das eine hat ja nix mit dem anderen zu tun.

  • Eine eigene Rubrik. Wenn ihr allerdings sagt, da gäbe es dann pro Jahr nur zwei, oder es gibt nicht genug Leute, die das lesen und daher auch eh nicht dafür abstimmen, sollte man vllt. hart aber ehrlich sein und die kicken. Was ich sehr schade fände, weil ich - allerdings kaum was aus der Phantastik - ca. 70-80% aller Lektüre aus dem Non-Fiction-Bereich lese.


    So kombiniert finde ich das allerdings eher unfair und auch unpassend, das eine hat ja nix mit dem anderen zu tun.

    Unfairer wäre es doch, ein solches Buch gar nicht zur Wahl zuzulassen. Bei der SF hätte eine Publikation wie das SF Jahrbuch da gute Chancen.

    Und wenn ich jetzt ein Magazin wie Zwielicht oder phantastisch sehe, da sind Artikel und Kurzgeschichten drin, und in beiden Publikationen in unterschiedlicher Gewichtung, da kann man schon alles unter einen Hut zaubern.

    Wenn mich meine Erinnerung an neun Jahre Vincent Preis nicht täuscht, gab es kaum reine Sachbücher, die überhaupt erschienen und von den wenigen wurde maximal eines einmal vorgeschlagen.


    Ähnlich ist es ja mit Illustrationen. Die haben ja in der Grafik Kategorie auch kaum Chancen.

  • Und wenn ich jetzt ein Magazin wie Zwielicht oder phantastisch sehe, da sind Artikel und Kurzgeschichten drin, und in beiden Publikationen in unterschiedlicher Gewichtung, da kann man schon alles unter einen Hut zaubern.

    Das stimmt natürlich, sehe ich ein. Ihr wißt das sicher auch besser, ich lese ja fast nur fremdsprachig, aber so als Sachbuchfan regte sich da Protest. [Gh2]


    Stimmt sicher, dass das im SF in Deutschland relevanter ist.

  • Prinzipiell: Diese Liste habe ich gar nicht begonnen, die war schon so im Blog, als ich meine Zugangsdaten erhalten habe. Ich habe mir ehrlich gesagt bislang nicht so viele Gedanken darüber gemacht, zumal Sachbücher im Bereich Horror, die auch einem größeren Publikum zugänglich sind - also keine Doktorarbeiten bei Bezahlverlagen, die nicht näher beworben werden, teuer sind und zumeist nicht mal ein Titelbild haben - wo jemand also praktisch lediglich der Publikationspflicht nachkommt. So was ist für einen Publikumspreis ohnehin nicht relevant, gleichgültig, wie gut das geschrieben ist.


    Bei guten pupulärwissenschaftlichen Büchern könnte ich mir aber durchaus sogar vorstellen, dass die beliebter werden als eine Anthologie. So besonders lieb haben viele ja Kurzgeschichten auch wieder nicht. Bücher über Horror kombiniert mit Volksglauben können irre populär werden, der Vampir ist ja auch nichts (gänzlich) Ausgedachtes, wenn auch inzwischen nicht mehr viel Ursprüngliches übrig ist.


    Ein wirklich gutes Sachbuch, das jahrelange Recherchearbeit erfordert hat, würde ich persönlich für den Sonderpreis nominieren.

  • Bei guten pupulärwissenschaftlichen Büchern könnte ich mir aber durchaus sogar vorstellen, dass die beliebter werden als eine Anthologie. So besonders lieb haben viele ja Kurzgeschichten auch wieder nicht. Bücher über Horror kombiniert mit Volksglauben können irre populär werden, der Vampir ist ja auch nichts (gänzlich) Ausgedachtes, wenn auch inzwischen nicht mehr viel Ursprüngliches übrig ist.

    Oh, sehr interessant. Das freute mich sehr, wenn sich deine Einschätzung bewahrheiten würde.


    So eine Art Wild Card ist dann der Sonderpreis, oder? Irgendwie hatte ich den mit Leistungen von Personen in Verbindung gebracht, das aber evt. falsch auf dem Schirm.

  • Das ist richtig, aber was soll denn eine Leistung einer Person sein, wenn nicht ein Jahr (für ein gutes Sachbuch sicherlich das Minimum) oder länger zu recherchieren und die Ergebnisse so zusammenzufassen, dass sie für andere interessant sind?


    Eine eigene Sachbuchkategorie wäre natürlich auch interessant, aber ich fürchte, dass es kaum deutschsprachige Sachbücher zu Horror gibt, was eine Wahl wenig sinnvoll macht. - Und wie beschrieben, es muss auch halbwegs zugänglich sein. Die wirklich guten sind aber oft lange gefragt. Beispielsweise hat vor x Jahren Hans Joachim Brittnacher ein Buch mit dem Titel "Ästhetik des Horrors" bei Suhrkamp herausgebracht. Das wird heute noch gesucht - ich glaube, würde ich das um 25 Euro in die Verkaufsecke reintun, wäre das über Nacht weg. Obwohl es ein Taschenbuch mit Gebrauchsspuren ist.

  • Das ist richtig, aber was soll denn eine Leistung einer Person sein, wenn nicht ein Jahr (für ein gutes Sachbuch sicherlich das Minimum) oder länger zu recherchieren und die Ergebnisse so zusammenzufassen, dass sie für andere interessant sind?

    Hatte mich missverständlich ausgedrückt: Ich meinte eine Person im Hinblick auf Lebenswerk / Gesamtwerk. Da gibt es ja Nennungen für den Preis.

    Beispielsweise hat vor x Jahren Hans Joachim Brittnacher ein Buch mit dem Titel "Ästhetik des Horrors" bei Suhrkamp herausgebracht. Das wird heute noch gesucht - ich glaube, würde ich das um 25 Euro in die Verkaufsecke reintun, wäre das über Nacht weg. Obwohl es ein Taschenbuch mit Gebrauchsspuren ist.

    Ja, stimmt, das Buch ist allerdings absolut unterirdisch. Eventuell liegt das sogar noch bei mir irgendwo rum, mag aber auch sein, dass ich es verschenkt / weggeworfen habe. Noch schlimmer ist nur Die Delirien des Körpers, das ist allerdings auch von ihm. ^^ Solche Preise kommen eventuell nur dadurch zustande, dass es generell wenig deutschsprachige Fachliteratur gibt und die dann in kleinen Auflagen produziert wird. Dann wird da automatisch ein Hype drum generiert, weil es letztlich kaum jemand tatsächlich gelesen hat.


    Gibt es im fremdsprachlichen Bereich auch, darauf bin ich ein einziges Mal reingefallen: The Other Victorians. Das ergatterte ich mal zu einem "Schnäppchen" von € 75,- als das legendäre Werk noch über € 200,- kostete. Das ist so ein Quark, unbeschreiblich. Direkt danach fielen die Preise und jetzt sitze ich auf dem Schinken.

  • Zitat

    Hatte mich missverständlich ausgedrückt: Ich meinte eine Person im Hinblick auf Lebenswerk / Gesamtwerk. Da gibt es ja Nennungen für den Preis.

    Ja, klar, es ist schon für eine Person, aber eine Begründung wird angefügt. Es gibt da natürlich Nominierungen, wo jemand das Ganze wirklich schon 30 Jahre oder gar länger macht. Einige Nominierungen sind aber auch nur für ein paar Jahre Tätigkeit und ein Sachbuch, da ist man ganz schön im Vorfeld beschäftigt. Manche reisen auch extra. Oder es bietet sich natürlich an, zusätzlich zu dem Thema auch Kurzfassungen in Magazinen zu veröffentlichen, Vorträge zu halten und bei Diskussionsrunden aufzutreten. (Bei uns ist so was eher unüblich, wir haben auf Conventions eher klassische Vorträge/Lesungen, aber international setzt man gerne mal ein paar Fachleute zusammen, die am Podium über ein bestimmtes Thema diskutieren.)


    Und so "das Zusätzliche" zu einem Sachbuch kann natürlich eine Sonderpreisnominierung enorm aufwerten, da es, wie Du richtig bemerkt hast, um die Leistungen einer Person geht und nicht um ein einzelnes Produkt.


    Dis Diskussion welches Sachwerk jetzt tatsächlich gut ist, würde zu weit führen. Ich nehme aber auf jeden Fall Deine Einwände ernst und wir werden auch intern darüber diskutieren. Wir haben eine eigene Gruppe bei WhatsApp dafür.

  • Um ehrlich zu sein - mich stört das Zusammenwerfen des Sachbuchs mit Anthologien schon erheblich. Es dokumentiert - wiedereinmal - den Stellenwert, den die Sekundärliteratur leider hat. Es ist zwar richtig, dass der Ausstoß an themenbezogenen Sachbüchern nicht sehr groß ist, aber alleine für 2020 habe ich drei Werke in meiner Sammlung, die durchaus um einen Preis rittern könnten.

    • S. T. Joshi - H. P. Lovecraft - Leben und Werk 2
    • Yannic Han Biao Federer - Masse und Apokalypse: Zur narrativen Entfaltung einer autoritären Konstruktion im Zombie-Genre
    • Andrea Gerdes, u.a. - Vampire - Zwischen Blutdurst und Triebverzicht

    mit Abstrichen auch noch

    • Peter Bergting - Drachen - Die geflügelten Bestien

    für 2019 wäre ähnliches zu berichten (an Anzahl) - Also könnte man doch eine eigene Sparte rechtfertigen. Außerdem wer sagt, dass man diese Sparte jedes Jahr ausloben müsste. Man könnte ja zweijährig oder sogar dreijährig den Preis ausloben um mehr Material zu bekommen.


    Ich finde, alles, was man tun kann, um Sachliteratur zu fördern, sollte auch getan werden, um vielleicht den Stellenwert im deutschsprachigen Raum zu fördern und zu erhöhen. Ein zusammenwerfen mit Magazin und Anthologie scheint mir nicht förderlich. Wobei - auch ein Magazin könnte, für seinen sekundärliterarischen Anteil, in diese Spalte fallen?!

  • Das Buch über Lovecraft ist definitiv gar nicht nicht relevant, da es kein deutschsprachiges Original ist. Wir haben halt eine Kategorie für internationale Romane (meiner Ansicht das Erste, was man im Fall der Fälle, dass einiges nicht so funktioniert, wie es sollte, kübeln kann), aber insgesamt ist der Vincent der deutschsprachigen Horrorliteratur verpflichtet.


    Die Bücher von Federer und Gerdes füge ich gerne erst mal der Liste hinzu. Das mit den Drachen ist doch zu fantasylastig.


    Zitat


    lso könnte man doch eine eigene Sparte rechtfertigen. Außerdem wer sagt, dass man diese Sparte jedes Jahr ausloben müsste. Man könnte ja zweijährig oder sogar dreijährig den Preis ausloben um mehr Material zu bekommen.

    Wenn eine nennenswerte Zahl an tatsächlich einem nennenswerten Publikum zugänglichen Werken genannt wird (deutschsprachige Original-Erstveröffentlichung) kann man darüber reden. Es soll aber keinesfalls sein, dass ein Werk, das nur wenige Personen kennen, ausgezeichnet wird, nur weil es nichts anderes gibt.


    Über mehrere Jahre planen kann man nicht. Ich selbst bin sozusagen in der Not eingesprungen und werde die Verantwortung 2021 in andere Hände gebe. Mein Ziel ist es, den Preis über eine ganz schwierige Zeit rüberzuretten. Mir hat vor allem dieser Beitrag zu denken gegeben, dass ein Volksfest bei jedem Wetter stattfinden sollte, weil es im nächsten Jahr dann viel schwerer ist, die Tradition wieder fortzuführen. Alle sind lustlos und pessimistisch, es gab Ansätze, den Preis zu verbessern - nur die Hauptverantwortung wollte halt keiner. Ich würde den Preis für Werke 2020 also gerne mit so wenigen Änderungen so gering wie möglich halten, weil bislang hat das halt funktioniert und jetzt ist echt keine Zeit der großen Reformen. Ich bin froh, wenn wir das 2021 über die Bühne bringen. Zum Glück macht Timo jetzt doch schon so viel mehr, als er eigentlich versprochen hatte (der Deal war eigentlich, dass er bloß das Stimmenauszählen kontrolliert, aber er hat wohl so ein bescheuertes Herz für die Horrorliteratur gefunden :* ...) , Michael berät weiterhin und es helfen auch andere. Also es wird schon, aber ich denke, dass wir froh sein müssen, wenn es ähnlich gut wie in den Vorjahren wird.