Leanne Shapton – Gästebuch: Gespenstergeschichten

  • Das Feuilleton ist wohl voller Lob. Kennt das Buch jemand von euch?


    Gästebuch: Gespenstergeschichten

    Leanne Shapton

    Originaltitel : Guestbook. Ghost Stories

    Gebundene Ausgabe : 320 Seiten

    ISBN-10 : 3518429566

    ISBN-13 : 978-3518429563

    Suhrkamp Verlag 2020


    Zitat

    Klappentext
    In Gästebuch erkundet eine der originellsten Erzählerinnen und Künstlerinnen der Gegenwart die gleichermaßen flirrenden wie verstörenden Ereignisse, die Menschen im Leben heimsuchen können, von denen sie sich aber kaum zu erzählen trauen. Ein Tennis-Wunderkind kollabiert nach jedem gewonnen Match und schreibt den Sieg einer unsichtbaren, nicht ganz wohlwollenden Existenz zu. Eine Frau kehrt mit einem seltsamen Gefühl von einer Besichtigung der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz zurück. Der Geist eines Gefangenen habe sich an sie geheftet, behauptet eine Freundin. Er habe ihr Mitleid für seinesgleichen gespürt. Ein Mann in einem blauen Anzug taucht auf zahllosen Society-Events überall in der Stadt auf – am selben Tag, zur selben Zeit. Leanne Shapton komponiert zahlreiche solcher Geschichten und Erinnerungen mit anderem Material – zufällig vorgefundenen Fotografien, eigenen Zeichnungen, Instagram-artigen Porträts – zu einem vielschichtigen Kuriositätenkabinett und verwandelt damit die klassische Geistergeschichte in etwas völlig Neues.P

  • Noch nie gehört. Zwar kratzt man sich ob des Klappentextes mal wieder etwas am Kopf, da erstmal arg zu bezweifeln steht, dass hier wirklich etwas "völlig Neues" vorliegt, aber eine solche Veröffentlichung ist natürlich erfreulich.

  • Ich habe mir das Buch besorgt und mal die ersten Seiten gelesen. Es enthält viele schwarz-weiß Fotografien und vergleichsweise wenig, aber durchpointierten Text. Gegruselt habe ich mich nicht, aber von der ersten Seite an begleitet das Buch ein ziemlich melancholische Stimmung. Ich werde ganz sicher weiterlesen und schauen, was mich erwartet. Ungewöhnlich könnte es definitiv werden, Horror erwarte ich aber nicht.

  • Ich habe mir Zeit gelassen und bin jetzt durch. Dies ist wirklich kein Buch, dass man schnell lesen sollte. Die Bilder und Texte sind eher assoziativ verbunden, die gespenstischen Elemente muss man dabei suchen und selbst finden. Häufig stellte sich erst eine Wirkung ein, nachdem ich die jeweilige Passage/Geschichte auf wirklich auf mich wirken ließ.


    Die Qualität des "Gästebuchs" liegt insgesamt eher in der assoziativen Form und der melancholischen Stimmung, die alles durchzieht, nicht aber in inhaltlicher Innovation. Und wer von Phantastik und Horror sowieso nur die explizite Beschreibung von Gewalttaten erwartet wird bei dieser sehr stillen Publikation sehr ernüchtert zurück bleiben. Mir hat es gut gefallen.


    Meine Oma hatte in ihrem Haus Plätze , an denen sie Bücher aufbewahrte, die sie immer mal wieder in die Hand nahm, um bei ihnen ein paar Minuten zu verweilen. So etwas wäre perfekt für dieses "Gästebuch". Leider habe ich einen solchen Platz nicht. Und deshalb gebe ich meine einmal vorsichtig gelesene Ausgabe gerne für einen kleinen Unkostenbetrag weiter. (Bei Interesse, schreibt mich einfach an; verschickt wird erst nach Weihnachten, wenn sich dei Postfilialen weider beruigt haben).