Suchties vs. Lahmarsch

  • Ich habe mal eine Frage und ja, es ist eher ein Laberthread. Kann also gelöscht werden, wenn es zu überflüssig ist.


    Aber ... Ich liege in einem permanenten Krieg mit meinen Liebsten was das Konsumverhalten von Serien anbelangt. Ich halte meinen Konsum für normal. Am liebsten 2-3 x in der Woche eine Folge sichten. Abwechselnd ein Buch zur Hand nehmen, schreiben und auch mal einen Film sehen. Mein Umfeld reagiert bisweilen aggressiv darauf, pöbelt, zeigt alle Verhaltensweisen von Suchtkranken, wenn es daraum geht, eine Serie zu sehen. Mittlerweile bin ich so etwas wie ein isoliertes Fossil. Man guckt jetzt Serien mit mir, die man dann eben so mit mir sehen kann. Bly Manor wollte ich mit meinem Sohn genießen, letztens seine Beichte, dass er sie schon durchgesehen hat, aber sie gerne mit mir ein zweites Mal sehen würde. Ein zweites Mal?! Eine ganze Serie?! Verrückt! Aber nein, dann kommt heraus, dass andere Familienmitglieder 12/13 Staffeln einer Serie schon bis zu 4 Mal gesehen haben (Vampire Diaries/Suits). Wahnsinn! Warum?


    Wie ist es bei euch? Bin ich tatsächlich der einzige Genießer in einer verrückt gewordenen Welt?

    • Offizieller Beitrag

    Normales Fernsehprogramm kriege ich gar nicht rein, habe aber Netflix und Prime. Und ich bin auch komisch... manchmal ist mein Fernseher ein paar Wochen gar nicht an., aber wenn ich dann eine Serie gucke, schaue ich hin und wieder auch zwei Folgen pro Abend, bis ich durch bin. Filme schaffe ich meistens gar nicht zu gucken - sich vorher schon darauf einlassen zu müssen, meistens 1,5 Stunden am Stück etwas zu gucken, macht mich fertig - völlig verrückt, weil zwei Folgen einer Serie ja oft auch zwei Stunden sind.


    Danach ist der Fernseher jedenfalls wieder aus für eine Weile - es folgt nie direkt eine nächste Serie, nachdem ich mit einer durch bin. Ich wechsle mich aber auch ab mit lesen, scheiben, Serien schauen, ("aktiv") Musik hören und Videospiele spielen (und leider oft zuviel Arbeit abends, was aber kein Hobby ist).


    Was du beschreibst, kenne ich aber aus meinem Freundeskreis. Ich habe da eine Freundin, die schaut Serien auch zig-mal und wenn sie nur nebenbei laufen. Ich glaube einige Serien hat sie gut und gerne 4-5 mal gesehen (darunter auch Vampire Diaries :) )
    Das habe ich mir generell früh abgewöhnt, irgendwas nebenbei laufen zu lassen, quasi als Berieselung. Dafür ist die Zeit dann doch zu begrenzt und mir zu schade.

    “A reader lives a thousand lives before he dies.” said Jojen. “The man who never reads lives only one.” - A Song of Ice and Fire (George R. R. Martin)


  • Ich bin bei Serien auch eher der obsessive Konsument, weswegen ich das Format früher gar nicht mochte und bis heute eher skeptisch sehe. Auf Staffeln warten oder ab und an eine Folge gucken ist nicht meine Sache. Alles oder nichts lautet die Devise. Ich gehöre auch zur Gruppe der Mehrfachkonsumenten, sowohl bei Filmen als auch bei Serien und Büchern. Den Serienrekord dürften bei mir die Sopranos halten - habe ich bestimmt schon 6x durchgeschaut.


    Die Unterteilung in "Genießer" und "Suchties" finde ich aber nicht sinnig. Jeder genießt halt anders. Ich habe auch Phasen, wo ich Buch auf Buch weglese und dann wieder Phasen, wo ich nur wenig lese.

  • Vollste Zustimmung Vincent! Auch ich sah mich in der Vergangenheit schon mit Forderungen der Marke Sind-doch-nur-noch-acht-Folgen-und-der-Abend-ist-doch-noch-Lang konfrontiert ;) Genuss in dosierten Dosen - das ist mein Credo :)

  • Zitat

    Die Unterteilung in "Genießer" und "Suchties" finde ich aber nicht sinnig. Jeder genießt halt anders. Ich habe auch Phasen, wo ich Buch auf Buch weglese und dann wieder Phasen, wo ich nur wenig lese.




    Der Titel lautet ist da ja bewusst viel diplomatischer und ich habe hier sozusagen mit dem Vergleich einen Einblick in unseren internen Krieg gewährt, in dem ich mich ganz positiv als Genießer bezeichne. Damit sthe ich aber ganz alleine da. Ich hoffe, du nimmst es nicht persönlich, Nils. Jeder Suchtie genießt natürlich auch irgendwie ... 8)

  • Ich bin schon seit meiner Kindheit Serienfan (wie vermutlich viele hier). Durch meine Abneigung gegen Werbeunterbrechungen bin ich da schon früh auf DVD-Boxen von Serien umgestiegen (als sie halbwegs erschwinglich waren), und bin es daher gewohnt, Staffeln schnell am Stück durchzusehen. Was durch das Aufkommen von Netflix und Co. mit staffelweise Veröffentlichungen noch gefördert wurde.


    Manche Serien packen mich einfach so, da muss ich einfach noch eine und noch eine Folge schauen. Doch inzwischen hat sich das bei mir wieder gedreht. Serien, die ich wegbinge sind selten geworden, lieber schaue ich mir eine Folge pro Tag an (wie zuletzt bei The Queen’s Gambit), oder nur eine pro Woche. Wie früher im klassischen Fernsehen. Das weiß ich inzwischen wieder sehr zu schätzen, da so eine Tolle Serie länger im Gespräch bleibt, und man von Folge zu Folge diskutieren uns spekulieren kann.


    Generell habe ich meinen Serienkonsum jüngst auch stark zurückgefahren, um wieder mehr lesen zu können. Liegt vielleicht auch an einem Overkill an guten Serien, die oft zeitgleich bei verschiedenen Anbietern starten. Selbst bei den Serien, die mich sehr stark interessieren, komme ich insgesamt nicht mehr hinterher.


    Die aktuellen Folgen von Somebody Feed Phil lösen bei mir richtig gute Laune aus. Da wäre es doch schade, mehr als eine Folge pro Tag zu schauen, wenn ich mich dadurch um einen Tag mit guter Laune bringe (nicht, dass ich oft oder überhaupt schlechte Laune hätte).


    Was ist schon »normal«? Die Sehgewohnheiten unterscheiden sich halt.

  • Zitat

    Vollste Zustimmung Vincent! Auch ich sah mich in der Vergangenheit schon mit Forderungen der Marke Sind-doch-nur-noch-acht-Folgen-und-der-Abend-ist-doch-noch-Lang konfrontiert ;) Genuss in dosierten Dosen - das ist mein Credo





    Ich dachte schon, ich wäre allein ...

  • Also ich muss gestehen, ich habe total viel Netflix anzuschauen begonnen. Es ist so ziemlich alles "weg", was nur annähernd interessant ist. Total erschreckend! - Aber so ist es und es hilft sicherlich nicht, dass ich für niemandem Vorbild sein muss und niemand nörgelt - die Katze fühlt sich damit sehr wohl. (So wohl, dass ich zu Silvester immer extra einen Film laut anmache - so Geräusche, wie sie in Star Wars und Co. vorkommen, sind für sie Alltag und lenken ziemlich lange von denen draußen auf.) Ich sammle auch keine anderen neuen Eindrücke, normal wäre ich ja ein paar Mal im Jahr über ein langes Wochenende im Ausland sein und dann voller Tatendrang und Inspiration wieder zurückkommen. - Bei Star Trek Discovery bin ich direkt froh, dass es nur eine Folge pro Woche gibt. Ich würde das sonst, egal, was ich mir vornehme, in einem Rutsch ansehen.

  • Nina: weißt du zufällig, wo es die Star Trek Filme gibt (ich spreche nicht von den unsäglichen Abrahams-Streifen ;) )

    Ach Du gönnst wohl Kirk seine Katzenmädels nicht! *lol*

    Ich würde an die DVDs oder BlueRays gehen. Eventuell einfach gebraucht kaufen? Medimops beispielsweise hat einige der Filme im einstelligen Bereich im Angebot, die sind zwar gebraucht, aber meist sind die Scheiben neuwertig. An Streaming nutze ich nur Netflix, die haben einige auch der älteren Serien, aber die Filme scheinbar nicht.